Wichtige Informationen zum rumänischen Tierschutzgesetz

Nachdem uns einige Fragen erreicht haben und es in den letzten Tagen leider immer wieder fehlerhafte und unseriöse Berichte in den sozialen Medien bezüglich des Todes der Joggerin gab, wollen wir euch hier nochmal kurz das Wichtigste zum Sachstand betreffend des Tierschutzgesetzes in Rumänien erläutern.

 

 

Es ist etwas länger geworden, aber bitte nehmt euch die Zeit es zu lesen und teilt es auch bitte gerne.

 

Nach dem Vorfall 2013 mit dem Jungen Ionut, der angeblich von Straßenhunden zu Tode gekommen sein soll, wurden die Gesetze zum Nachteil der Straßenhunde geändert.

D.h., seit 2013 dürfen die Hundefänger alle Hunde auf der Straße einfangen, sie in öffentliche Tierheime, so genannte Public Shelter, bringen und dort dürfen die Hunde nach vierzehn Tagen getötet werden, wenn sich keine Besitzer melden.

 

Die Betreiber der öffentlichen Tierheime entscheiden allerdings selbst darüber, wann die Hunde getötet werden, frühestens aber nach vierzehn Tagen. Manche Betreiber töten die Hunde gar nicht.

Das Gesetz schreibt vor, dass jeder Hund im öffentlichen Tierheim registriert, gechipt und gegen Tollwut geimpft wird und zusätzlich ein Gesundheitsbuch erhält. Das Gesundheitsbuch ist kein Pass.

Auch die Art der Tötung ist im Gesetz festgelegt. Hier darf nur die klassische Tiereuthanasie angewendet werden, dass umgangssprachliche Einschläfern.

 

An diesem Sachstand hat der neueste Vorfall, der Tod der Frau nichts verändert. Es werden nicht mehr oder weniger Hunde eingefangen als vorher und genauso wenig werden mehr oder weniger getötet in den Public Shelters.

 

Auch über die Art der Tötung werden immer wieder Gerüchte verbreitet, wie beispielsweise , dass sie verbrannt werden, ihnen Säure ins Herz gespritzt wird oder sie erschlagen werden. Diese Gerüchte kann man auch im Internet finden. Allerdings gab es weder früher noch heute Beweise dafür. Wenn jemand tatsächlich Beweise dafür hätte, sollte er dagegen angehen und es anzeigen. Ansonsten ist es höchst unseriös, mit solch unbewiesenen Theorien Propaganda zu machen und zu werben.

 

Das Gesetz schreibt weiterhin vor, dass alle Hunde von Privatpersonen gechipt und registriert sein müssen. Halter von Mischlingen müssen ihre Hunde kastrieren. Leider, wie so oft hapert es noch an der Umsetzung, wegen mangelndem Verantwortungsbewusstseins der Besitzer und vor allem an der Kontrolle.

 

Es verhält sich diesmal alles anders als damals bei dem Jungen Ionut. Seitens der TIERSCHUTZ- UND ÜBERWACHUNGSBEHÖRDE ASPA besteht großes Interesse daran, den Fall wirklich aufzuklären und die Wahrheit herauszufinden. Die stellvertretende Leitung in Bukarest versucht händeringend eine Lösung zu Gunsten der Straßenhunde zu finden. Besonders brisant ist die Lage in und um Bukarest - hier werden private autorisierte Tierheime, wie wir eines sind angefragt, ob wir Hunde aufnehmen können, dass sie nicht in die öffentlichen Tierheime kommen. Wir sind wirklich voll und die Adoptionen bei uns sind stark rückläufig.

 

Es wurden und werden Straßenhunde in der Gegend, in der die Frau ums Leben kam, eingefangen. Nicht, um sie zu töten, sondern um ihr DNA Material mit dem der Frau zu vergleichen. Zum jetzigen Zeitpunkt ohne Ergebnis.

 

Der größte Druck kommt gerade aus der Bevölkerung, die seit dem neusten Vorfall vermehrt bei den öffentlichen Tierheimen anruft und verlangt, dass die Hunde in ihrer Gegend eingefangen werden, obwohl die Hunde dort teilweise schon lange Zeit leben.

Hier lauert die größere Gefahr - dass der Teil der Bevölkerung, die grundsätzlich keine Hunde mögen, jetzt gewalttätiger wird, mit Steinen nach ihnen wirft und sie gewaltsam verscheuchen will. Wir haben gerade vier Hunde übernommen, die von Anwohnern mit Steinen verscheucht wurden.

 

Wir bitten euch daher: glaubt nicht alles, was euch erzählt wird und informiert euch stattdessen bei seriösen Quellen. Spendet nur, wenn ihr euch sicher sein könnt, dass das Geld an den richtigen Stellen ankommt und lasst euch nicht von emotionalen Posts mitreißen. Und seht von Direktadoptionen aus den Public Shelters ab. Informiert euch gut über die Vereine und Orgas und hinterfragt. Auch, oder gerade weil die Bilder und Infos manchmal schwer zu ertragen sind, ist es umso wichtiger, den objektiven Blick auf die Sachlage nicht zu verlieren. Schreibt uns gerne, wenn ihr Fragen habt oder etwas seht, von dem ihr nicht sicher seid ob es stimmt.

 

Es ist traurig und schade, dass immer wieder unbewiesene Theorien oder Falschinformationen, wie beim neusten Fall, dazu benutzt werden, eine emotional behaftete Hysterie zu verbreiten - zu welchem Zweck kann man nur mutmaßen.


Important information about the Romanian animal welfare law

 

After we have received some questions and there were unfortunately in the last days again and again incorrect and unserious reports in the social media regarding the death of the jogger, we want to briefly explain the most important facts regarding the animal welfare law in Romania.

 

It has become a bit longer, but please take the time to read it and also feel free to share it.

 

After the incident in 2013 with the boy Ionut, who allegedly came to death by street dogs, the laws were changed to the disadvantage of street dogs.

I.e., since 2013, dog catchers are allowed to catch all dogs on the street, take them to public shelters, and there the dogs may be killed after fourteen days if no owners come forward.

 

However, the operators of the public shelters decide for themselves when to kill the dogs, but at the earliest after fourteen days. Some operators do not kill the dogs at all.

 

The law requires that every dog in the public shelter be registered, chipped, and vaccinated against rabies, in addition to receiving a health book. The health book is not a passport.

 

The method of killing is also specified in the law. Here only the classical animal euthanasia may be used, that colloquially putting to sleep.

 

In this state of affairs, the latest incident, the death of the woman has not changed anything. No more or less dogs are captured than before and just as little more or less are killed in the Public Shelters.

 

Also about the kind of the killing rumors are spread again and again, as for example , that they are burned, acid is injected into their heart or they are beaten to death. These rumors can also be found on the Internet. However, there was no evidence of this in the past or today. If someone actually had evidence of this, he should go against it and report it. Otherwise, it is highly unserious to make propaganda and advertise with such unproven theories.

 

The law further stipulates that all dogs owned by private individuals must be chipped and registered. Owners of mixed breeds must neuter their dogs. Unfortunately, as is so often the case, there is still a lack of implementation, due to a lack of responsibility on the part of the owners and, above all, control.

 

This time everything is different from what happened to the boy Ionut. On the part of the ANIMAL PROTECTION AND SUPERVISION AUTHORITY ASPA there is a great interest in really clearing up the case and finding out the truth. The deputy management in Bucharest is desperately trying to find a solution in favor of the street dogs. The situation in and around Bucharest is particularly explosive - here private authorized animal shelters, like we are one, are asked if we can take in dogs, that they do not come to the public shelters. We are really full and the adoptions with us are strongly decreasing.

 

Street dogs have been and are being captured in the area where the woman died. Not to kill them, but to compare their DNA material with that of the woman. At this point in time, with no results.

 

The greatest pressure is coming precisely from the public, which since the latest incident has been calling public shelters more and more, demanding that dogs be captured in their area, even though some of the dogs have been living there for a long time.

This is where the greater danger lurks - that the part of the population that basically does not like dogs will now become more violent, throwing stones at them and trying to scare them away by force. We have just taken over four dogs that were scared away with stones by local residents.

 

We therefore ask you: do not believe everything you are told and instead inform yourself with reputable sources. Donate only if you can be sure that the money goes to the right places and don't get carried away by emotional posts. And refrain from direct adoptions from public shelters. Inform yourselves well about the associations and Orgas and question. Also, or just because the pictures and information are sometimes hard to bear, it is even more important not to lose the objective view of the situation. Feel free to write us if you have questions or see something you are not sure is true.

 

It is sad and unfortunate that again and again unproven theories or false information, as in the latest case, are used to spread an emotionally charged hysteria - to what end one can only speculate.