Giftköder: Aufklärung, Prävention und richtiges Handeln

Abschied von Arne – und warum Aufklärung Leben retten kann

 

Manchmal ist es nur ein Moment.

Ein Stück Wurst am Wegesrand. Ein schneller Griff mit dem Maul.

Und plötzlich ist alles anders ...

 

Arne war einer unserer HAR-Welpen.

Er durfte früh in ein liebevolles Zuhause ziehen, hatte einen Menschen an seiner Seite, der ihn geliebt und beschützt hat.

 

Und doch wurde ihm sein Leben genommen – mutmaßlich durch einen Giftköder.

Ein sinnloser, grausamer Tod. Einer von vielen.

 

Diese Seite ist Arne gewidmet 🖤

Und allen Hunden, die wir durch Aufklärung vielleicht schützen können.


❗ Was sind Giftköder – und warum sind sie so gefährlich?

 

Giftköder sind absichtlich ausgelegte, präparierte Futterstücke, die Tieren schweren Schaden zufügen oder sie töten sollen.

Sie sind besonders gefährlich, weil sie meist harmlos aussehen und oft nicht sofort erkannt werden.

Auf diesen Bildern wurde das Gift bzw. die scharfen Gegenstände bewusst deutlich dargestellt - in der Realität sind sie aber meist nicht zu erkennen. 

Häufige Inhalte von Giftködern

  • Rattengift (Blutgerinnungshemmer – wirkt oft verzögert)
  • Schneckenkorn
  • Frostschutzmittel (Ethylenglykol) – süßlicher Geschmack
  • Giftige Medikamente
  • Nägel, Rasierklingen, Glasscherben
  • Giftige Lebensmittel (z. B. Schokolade in hoher Konzentration)

⚠️ Besonders perfide: Viele Gifte wirken nicht sofort. Hunde brechen teilweise erst Stunden oder Tage später zusammen – dann ist oft kaum noch zu helfen.

 

Welche Hunde sind besonders gefährdet?

 

Grundsätzlich jeder Hund.

 

Besonders gefährdet sind jedoch:

  • Hunde, die sehr schnell fressen oder schlingen
  • ehemalige Straßenhunde (Futterstress, Überlebensinstinkt)
  • junge, neugierige Hunde
  • Hunde, die draußen viel ohne Leine laufen
  • Hundehalter:innen, die Giftköder nicht erwarten (z. B. in ruhigen Gegenden)

👉 Arne war ein Hund, der draußen schnell etwas aufnahm und genau das wurde ihm zum Verhängnis.

 

🚨 Symptome einer möglichen Vergiftung

 

Die Anzeichen können je nach Gift variieren. Häufige Warnsignale sind:

  • plötzliches Erbrechen oder Durchfall
  • Zittern, Krämpfe, Taumeln
  • starke Müdigkeit oder Unruhe
  • blasse Schleimhäute
  • Atemnot
  • Blut im Kot oder Urin
  • Kollaps, Bewusstlosigkeit

❗ Wichtig:

Nicht jedes Gift wirkt sofort.

Wenn du auch nur den leisesten Verdacht hast: Handle sofort.

 

🆘 Was tun im Notfall?

 

Wenn dein Hund möglicherweise einen Giftköder aufgenommen hat

  1. Ruhe bewahren – aber schnell handeln. Zeit ist der entscheidende Faktor.
  2. Sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik – auch nachts oder am Wochenende. Sag klar: „Verdacht auf Giftaufnahme.“
  3. NICHT selbst experimentieren! Kein Erbrechen auslösen. Keine Hausmittel. Keine Aktivkohle ohne tierärztliche Anweisung
  4. Wenn möglich:
  • Köder sichern.
  • Mit Handschuhen aufnehmen.
  • In Beutel verpacken
  • Zum Tierarzt oder zur Polizei mitnehmen

Speziell wenn es um ein Gift geht, kann es dem Tierarzt helfen, die richtigen Maßnahmen einzuleiten.

 

Prävention: Wie du deinen Hund schützen kannst

 

✔️ Praktische Schutzmaßnahmen

  • Anti-Giftköder-Training (z. B. in der Hundeschule)
  • Maulkorb mit Fressschutz bei bekannten „Staubsaugern“
  • Spaziergänge an kritischen Orten an der Leine
  • Hund lernt zuverlässig das Kommando „Aus / Nein“
  • Wege regelmäßig bewusst scannen

💡 Ein Maulkorb ist kein Zeichen von Versagen, sondern von Verantwortung.

 

📍 Was tun, wenn du einen Giftköder findest?

 

Bitte nicht wegsehen und nicht liegen lassen.

 

So handelst du richtig:

  • Köder sichern und entfernen
    • Wenn möglich mit Handschuhen, einem Beutel oder Taschentuch
    • Köder so aufnehmen, dass kein weiteres Tier ihn erreichen kann
  • Fund dokumentieren
    • Ort, Datum und Uhrzeit merken oder notieren
    • Optional ein Foto machen (ohne den Köder weiter zu verteilen)
  • Behörden informieren
    • Polizei oder Ordnungsamt verständigen
    • Köder dort abgeben oder den Fund melden
  • Andere warnen
    • Hundebesitzer:innen in der Umgebung informieren
    • Warnhinweise in lokalen Gruppen oder Apps posten (ohne Panikmache)

❗ Wichtig:

Ein Giftköder sollte niemals einfach liegen gelassen werden, da er eine akute Gefahr für Hunde, Katzen, Wildtiere – und auch für Kinder – darstellt.


💔 Warum wir darüber sprechen müssen

 

Giftköder sind kein „Unfall“.

Sie sind vorsätzliche Gewalt gegen Tiere – und eine Gefahr für:

  • Hunde
  • Katzen
  • Wildtiere
  • Kinder

Arnes Tod war kein Einzelfall.

Aber er darf nicht umsonst gewesen sein.

 

🕯️ Für Arne. Für alle Hunde.

 

Arne hatte ein Zuhause.

Er war geliebt.

Und trotzdem wurde ihm sein Leben genommen.

 

Wir können ihn nicht zurückholen.

Aber wir können wissen teilen, aufklären, warnen und damit vielleicht das Leben eines anderen Hundes retten.

 

Wenn du diese Seite liest:

Bitte nimm sie ernst.

Bitte sprich darüber.

Bitte schau hin.

 

🖤 In stiller Erinnerung an Arne – einen unserer HAR-Welpen.

Und als Appell an uns alle, nicht wegzusehen.